Und wieder stand Kofferpacken auf dem Programm um in die Etappe 9 zu starten. Diese verläuft von Hillesheim nach Gerolstein, 19,5 km. Trotz einiger Höhenmeter eine angenahme Etappe, die sich wirklich gut gehen lässt. Leider hat uns im letzten Drittel noch der Regen erwischt. Aber auch das gehört einfach mal dazu. Vor dem nächsten großen Schauer hatten wir jedoch unser Hotel Am Brunnenplatz erreicht. Nach einer heißen Dusche haben wir noch einen kurzen Ortserkundungsspaziergang gemacht und mussten feststellen, dass es in Gerolstein eigentlich nichts zu erkunden gibt. Auch das kulinarische Angebot ist eher bescheiden. Italiener, Grieche, Döner. Etwas außerhalb vom Ortskern befindet sich das Restaurant Schwarzbrennerei. Hier wird deutsche Küche angeboten und das richtig gut.
Die Speisenkarte ist, wie sehr häufig in der Eifel, sehr schweineorientiert. Aber auch ein Wiener Schnitzel vom Kalb ist zu finden und genau dafür entscheiden wir uns. Sehr netter Service, leckeres Griebenschmalz mit Brot vorab und sogar noch ein Sorbet zwischen dem Vorspeisen-Salat und dem Hauptgericht.
Von Gerolstein nach Daun für die die Etappe 10 und das bedeutet richtig viele Höhenmeter. Laut Tourbeschreibung aufwärts 860 m, abwärts 810 m und das auf 24,6 km. Gleich zu Beginn geht es richtig in die Beine. Oberhalb von Gerolstein liegt die Löwenburg Ruine. Von hier aus hat man einen tollen Blick auf den Ort und die Wälder drum herum. Insgesamt zieht sich der erste Anstieg über etwa die ersten 5 km der Strecke. Dann hat man die Dietzenley auf 620 m erreicht und damit den höchsten Punkt im Gerolsteiner Land. Ein grandioser Rundumblick erwartet einen hier. Es geht weiter auf Pfaden und Forstwegen durch
Wälder sowie Wiesen. Nach etwas mehr als der Hälfte erreicht man den Ort Neroth. Hier kann man z.B. eine Pause im Café-Restaurant Mausefalle einlegen. Im Garten befindet sich die größte Mausefalle der Welt. Nun führt der Weg wieder steil bergauf, auf den Nerother Kopf auf 647 m. Nachdem man froh ist oben angekommen zu sein, geht
es wieder abwärts. Die letzten 4 km gehen dann nochmal rauf und runter und dann hat man Daun erreicht. Eine tolle Etappe und man weiß definitiv am Abend, dass man etwas geschafft hat. Wir übernachten im Kurfürstlichen Amtshaus und entscheiden uns gegen das dazu gehörende Schlossrestaurant. Nach einer doch sehr anstrengenden Tour können wir uns nicht so richtig auf ein exklusives 4-Gang Menü einlassen. Die Wahl fällt auf den örtlichen Kroaten, das Dubrovnik.
Wir sind nicht so die großen Freunde der kroatischen Küche, denn leider wird sie in meinen Augen häufig einfach zu schlecht gemacht. Das ist hier im Dubrovnik jedoch eindeutig anders. Wir haben einen tollen Grillteller bzw. ein saftigen lustigen Kroaten (Rumpsteak gefüllt mit Schafskäse und Schinken) bekommen und wurden in unserer Wahl bestätigt. Auf einen Absacker ging es dann noch in die Burgschenke, in der mein Lieblingsmann sogar ein Craft Beer aus unserer Heimat Bonn-Beuel bekam! Danke Fritz von Ale-Mania!
Die 11. und wohl schönste Etappe stand uns nun bevor. Von Daun nach Manderscheid. Wieder einige Höhenmeter gilt es auf einer Strecke von 22,5 km zu bewältigen. Aber die Tour verläuft vorbei an den Dauner-Maaren und bringt nach fast jeder zweiten Biegung immer wieder einen schönen Blick. Die ersten 4 km sind die härtesten. Wenn man den Mäuseberg mit seinen 560m erklommen hat, kann man die erste Verschnaufpause einlegen.
Wer noch Kraft in den Beinen hat, geht auf den Dronketurm und schaut sich das Weinfelder Maar von oben an. Danach geht es
weiter durch Wiesen, vorbei an einer Gruppe Esel. Es geht im Verlauf der nächsten 4 – 5 km zwar immer noch ordentlich
rauf und runter aber wird dabei von Ziegen begleitet und daher etwas abgelenkt. Danach wird es etwas moderater. Die gesamt Tour verläuft sehr idyllisch. Nachdem die Hälfte geschafft ist, wartet ein Kaffee oder kühles Getränkt im Gasthaus Niederprüm in Übersdorf. Von nun an läuft die Etappe quasie wie von selbst.
Dennoch kann man nicht leugne, dass man froh ist das nächste Quartier erreicht zu haben. Da am nächsten Tag wieder eine Ruhetag für uns ansteht, verbringen wir die nächsten beiden Nächste im Haus Burgblick in Manderscheid.
Leider haben wir nun zum ersten Mal das Pech, dass wir vor unseren Koffern im Hotel sind. Blöd, aber nicht zu ändern. Da wir doch ziemlich kaputt waren haben wir uns für das Abendessen im Hoteleigenen Restaurant entschieden. Kulinarisch ist das Angebot leider eine kleine Katastrophe. Gut gemeint, aber … Pluspunkte gibt es für die wirklich nette und bemühte Inhaberin. Aber hier ist reichlich Luft nach oben.
Unseren Ruhetag haben wir auch fast ruhig begangen. Ein Spaziergang durch das Städtchen Manderscheid, hinauf zur Niederburg. Eine tolle Burgruine für Freunde der alten Steine. Die Burg gehört seit 1899 dem Eifelverein. Von diesem wird dann auch der Burgshop mit Café betrieben. Im Burghof kann man gemütlich
eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen mit Blick auf die Ruine genießen. Für den Abend haben wir uns einmal mehr auf unseren Freund Tripadvisor.de verlassen und einen Tisch in der Alte Molkerei
reserviert. Hier wird polnisch deutsche Küche geboten, was man nun mal nicht jeden Tag bekommt. Und siehe da, eine echte Überraschung. Das Ambiente ist ein Mix aus nett modern mit dem ein oder anderen rustikalen bzw. altem Accessoire. Die Speisekarte deutsch/polnisch. Wir entschieden nach Oliven und einer Vesperplatte zum warm werden für die
Reibekuchen mit Lachs und Kräuterdip sowie einem großen Reibekuchen mit Gulasch vom Schwein und Rind. Die Reibekuchen waren wirklich wie Zuhause. Schön dünn, kross gebacken und gut gewürzt. Das Gulasch kam in der polnischen Variante und wunderbar zart geschmort. Nachdem wir in den letzten Tagen sehr viel Schnitzel auf den Speisenkarten lesen mussten, war das jetzt mal sehr erfrischend und wirklich richtig gut.
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